diff --git a/dfi.pdf b/dfi.pdf
index 62ad30eb6499c137d18101bf8398f810e078c881..0dd05ce9a78760645f5eee187ffce4b724b577f2 100644
Binary files a/dfi.pdf and b/dfi.pdf differ
diff --git a/dfi.tex b/dfi.tex
index 47fdbbcc9b5c20eb88d6139db7d8aa89bb950f97..14bd753a18b13a9c88f70400d0c68c4c5f585683 100644
--- a/dfi.tex
+++ b/dfi.tex
@@ -1,16 +1,21 @@
 \documentclass[12pt]{article}
 
-\usepackage[colorlinks,allcolors=blue]{hyperref}
+\usepackage[a4paper,margin=2cm]{geometry}
 \usepackage[german]{babel}  % Yes, really "german" and not "ngerman".
-\usepackage[utf8]{luainputenc}  % Without this, umlauts are broken. Weird.
+\usepackage[utf8]{inputenc}
+\usepackage[colorlinks,allcolors=blue]{hyperref}
 \usepackage{lmodern}
-\usepackage{microtype}
 \usepackage{parskip}
 \usepackage{color}
 \usepackage{tikz}
 \usepackage{amsmath}
 
-\title{Deutsch für Ingenieure}
+\title{Deutsch für Ingenieurinnen, Ingenieure\\
+       und andere intelligente Lebensformen\footnote{Wenn im Titel
+       vereinfachend von \emph{Lebensformen\/} die Rede ist,
+       so schließt dies künst\-li\-che Intelligenzen ausdrücklich mit ein.
+       Wer verstehen möchte, warum dieser Titel so umständlich formuliert ist,
+       findet dazu in Kapitel~\ref{Gender-Sprache} einen Erklärungsversuch.}}
 \author{Peter Gerwinski}
 %\date{10.\ Mai 2015}
 %\date{20.\ Mai 2015}
@@ -19,48 +24,12 @@
 %\date{3.\ September 2016}
 %\date{14.\ September 2016}
 %\date{1.\ Oktober 2016}
-\date{22.\ Februar 2017}  % : s/Literat/Linguist/
-
-% Repair kerning of Computer Modern Sans Serif:
-% Automatically insert "\kern{-0.15em}" between "//" (in URLs).
-% (This is not necessary for Helvetica.)
-\directlua{
-  local glyph = node.id ("glyph")
-  local function my_kerning (head)
-    for t in node.traverse (head) do
-      if t.id == glyph and t.char == 47 then
-        if t.next.next.id == glyph and t.next.next.char == 47 then
-          local k = node.new ("kern")
-          k.kern = tex.sp ("-0.15em")
-          k.next = t.next
-          k.prev = t
-          t.next.prev = k
-          t.next = k
-        end
-      end
-    end
-    node.kerning (head)
-  end
-  luatexbase.add_to_callback ("kerning", my_kerning, "URL kerning")
-}
-
-% This should be a better way to do the same, but it did not work.
-%
-% \usepackage{filecontents}
-% \usepackage{fontspec}
-%
-% \begin{filecontents*}{mykern.fea}
-% languagesystem DFLT dflt;
-% languagesystem latn dflt;
-% feature kern {
-%   pos \slash \slash 1500;
-% } kern;
-% \end{filecontents*}
-% \setsansfont[Ligatures=TeX,FeatureFile=mykern.fea]{Latin Modern Sans}
-% 
-% \renewcommand{\dots}{.\,.\,.}  % Using fontspec makes this necessary. :-( What else is broken?
+%\date{22.\ Februar 2017}  % : s/Literat/Linguist/
+\date{18.\ April 2021}
 
 \urlstyle{sf}
+\newcommand{\http}[1]{\href{http://#1}{\nolinkurl{http:/}\kern-0.15em\nolinkurl{/#1}}}
+\newcommand{\https}[1]{\href{https://#1}{\nolinkurl{https:/}\kern-0.15em\nolinkurl{/#1}}}
 \setlength{\parskip}{\medskipamount}
 \newcommand{\breath}{\par\bigskip\goodbreak}
 \definecolor{blendedblue}{rgb}{0.2,0.2,0.7}
@@ -112,6 +81,10 @@
 
   \vfill
 
+%  \thispagestyle{empty}
+
+%  \clearpage
+
   \section*{Vorwort}
 
   Sie sind ein intelligenter Mensch.
@@ -135,6 +108,8 @@
   Möge dieser Text dazu beitragen, unter den wissenschaftlichen Arbeiten
   den Anteil der gut lesbaren Texte zu erhöhen.
 
+  \vfill
+
   \clearpage
 
   \newcommand{\maybeboldmath}{\relax}
@@ -144,17 +119,19 @@
 
   \section{Warum?}
 
-  \begin{quote}
+  \begin{flushright}
+    \vspace*{-\bigskipamount}
     \em
     "`Ich bin Ingenieur, kein Linguist."'\footnote{frei nach
     Dr.\ McCoy aus der Science-Fiction-Serie "`Raumschiff Enterprise"'}
-  \end{quote}
-
-  \subsection{Inhalt vermitteln}
+  \end{flushright}
 
   Wenn Sie kurz vor dem Abschluß eines naturwissenschaftlich-technischen Studiums stehen,
   ärgern Sie sich vielleicht,
   sich nun zusätzlich noch mit Nebenschauplätzen wie "`Sprache"' befassen zu müssen.
+  Dieses Kapitel versucht, die Berechtigung dieser "`Nebensache"' zu motivieren.
+
+  \subsection{Inhalt vermitteln}
 
   Eine wichtige Motivation liegt natürlich darin,
   mit der Abschlußarbeit eine möglichst gute Note zu erzielen.
@@ -177,7 +154,8 @@
   In einer bereits vom Inhalt her komplizierten Erklärung
   können bereits wenige Rechtschreibfehler und falsch gesetzte Kommata 
   den seidenen Faden des Verständnisses komplett reißen lassen.
-  Zurück bleibt ein frustrierter Leser,
+  Zurück bleibt ein frustrierter Leser
+  (oder eine frustrierte Leserin -- siehe Kapitel~\ref{Gender-Sprache}),
   der dem Inhalt Ihrer Arbeit keine weitere Beachtung schenkt --
   oder aber sich mühsam durch Ihren Text bis zum Verständnis quält.
   Beides kann nicht in Ihrem Interesse sein -- schon gar nicht,
@@ -294,13 +272,23 @@
 
   \section{Kommasetzung}
 
-  \begin{quote}
-    \em
-    Komma $\neq$ Sprechpause
-  \end{quote}
+  Eine der beliebtesten Fehlerquellen in deutschen Texten ist die Kommasetzung.
+  Aber warum spielt diese überhaupt eine Rolle?
+
+  Wie so vieles in der Sprache dient auch die Kommasetzung dazu,
+  das Verständnis eines Satzes beim Lesen zu erleichtern.
+  Der Preis, den wir dafür zahlen, besteht in einer Erhöhung des Aufwands beim Schreiben.
+  Normalerweise sollte es so sein, daß Texte öfter gelesen als geschrieben werden,
+  daher kann man diese Verschiebung des Arbeitsaufwands durchaus als fair betrachten.
 
   \subsection{Satzstruktur}
 
+  \begin{flushright}
+    \vspace*{-\bigskipamount}
+    \em
+    Komma $\neq$ Sprechpause
+  \end{flushright}
+
   Der Sinn von Kommata im geschriebenen Deutsch besteht darin,
   die Struktur des Satzes sichtbar zu machen.
 
@@ -368,7 +356,7 @@
     "`\textexample{Dieser Satz enthält ein Verb.}"'
     Dies ist aber verwirrend, da "`\textexample{Verb}"' kein Verb,
     sondern ein Substantiv ist (siehe Seite~\pageref{Substantiv}).
-    Oder haben Sie schon einmal etwas -- oder jemanden -- geverbt?
+    Oder haben Sie schon einmal etwas -- oder auch eine Person -- geverbt?
     {\color{white}Ich schon, nämlich gerade eben das Wort "`Verb"'. ;--)}}
   ist "`\textexample{steuert}"' das Prädikat.
   Aber was ist der Rest?
@@ -580,6 +568,12 @@
   Nahezu jede Funktion kann aber auch durch einen ganzen Satz,
   einen \newterm{Nebensatz\/} erfüllt werden.
 
+  Betrachten wir dazu ein Beispiel:
+  Wie lautet die Struktur des folgenden Satzes?
+  \begin{example}
+    Der GPS-Empfänger zeigt die Satelliten an,\\mit denen er verbunden ist.
+  \end{example}
+
   \breath
 
   \begin{center}
@@ -612,10 +606,8 @@
   \breath
 
   Durch seine Struktur -- Prädikat, Subjekt usw.\ -- qualifiziert sich
-  "`\textexample{mit denen}  % @@@ :-(
-  \textexample{er verbunden ist}"' als Satz,
-  ist also ein Nebensatz von "`\textexample{Der GPS-Empfänger}  % @@@ :-(
-  \textexample{zeigt die Satelliten an}"'
+  "`\textexample{mit denen er verbunden ist}"' als Satz,
+  ist also ein Nebensatz von "`\textexample{Der GPS-Empfänger zeigt die Satelliten an}"'
   -- und wird deswegen durch Kommata vom Hauptsatz abgetrennt.
 
   \begin{explanation}
@@ -641,11 +633,11 @@
 
   \subsection{Relativsätze}
 
-  In dem Beispiel 
+  In dem Beispielsatz
   "`\textexample{Der GPS-Empfänger zeigt die Satelliten an,
                  {\color{violet}mit denen}
-                 {\color{red}er}}  % @@@ :-(
-  \textexample{{\color{blue}verbunden ist}.}"'
+                 {\color{red}er}
+                 {\color{blue}verbunden ist}.}"'
   greift der Nebensatz zwei Wörter des Hauptsatzes auf,
   näm"-lich "`\textexample{\color{red}er}"' (= {\color{red}der GPS-Empfänger})
   und "`\textexample{\color{violet}mit denen}"' (= {\color{violet}mit den Satelliten}).
@@ -806,6 +798,351 @@
   mit Bindestrich, wenn ein Fremdwort, eine Abkürzung
   oder ein Firmen- oder Produktname beteiligt ist, ansonsten ohne.
 
+  \clearpage
+
+  \section{Gender-neutrale Sprache\label{Gender-Sprache}}
+
+  Die deutsche Sprache enthält ein Problem:
+  Sie diskriminiert etwa die Hälfte der Menschheit.
+
+  Die Rede ist von der Verwendung des generischen Maskulinums.
+
+  Wie nennt man Personen beliebigen Geschlechts, die sich durch ein Hochschulstudium
+  als Fachleute auf einem Gebiet der Technik qualifiziert haben?
+  Streng nach den Regeln der deutschen Sprache
+  wäre hier das generische Maskulinum angebracht: "`Ingenieure"'.
+  Darüberhinaus gibt es das Wort "`Ingenieurinnen"',
+  das sich eindeutig auf Personen weiblichen Geschlechts bezieht.
+
+  Bevor ich diese Anleitung zur deutschen Sprache in Angriff nahm,
+  habe ich Gespräche mit Studentinnen und Kolleginnen geführt,
+  wie sie zu diesem Thema stehen und welchen Titel sie anstelle von
+  "`Deutsch für Ingenieure"' bevorzugen würden.
+  Die Antwort lautete einstimmig:
+  Bitte keine Gendersterne verwenden
+  oder die Sprache auf sonstige Weise verkomplizieren.
+  Das generische Maskulinum ist in Ordnung;
+  wir fühlen uns dadurch nicht diskriminiert.
+  Lesbarkeit hat Vorrang.
+
+  Damit wäre doch eigentlich alles klar:
+  Eine "`Ingenieurin"' ist eindeutig eine Frau;
+  ein "`Ingenieur"' kann eine Frau oder ein Mann
+  oder auch eine nicht-binäre Person sein.
+
+  Oder?
+
+  \breath
+
+  Studien haben gezeigt \cite{Gender-Studien}, daß in Ländern,
+  in denen die Sprache einen wirklich gender-neutralen Begriff
+  für Berufsbezeichnungen vorsieht (z.\,B.\ im Englischen),
+  der Frauenanteil in den MINT-Berufen
+  (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik)
+  statistisch signifikant höher ist als in Ländern,
+  in denen die Sprache nur ein generisches Maskulinum kennt.
+  Die Studentinnen und Kolleginnen,
+  die ich im Vorfeld der Entstehung dieser Anleitung um Rat gefragt habe,
+  hatten diese Einstiegshürde bereits überwunden.
+  Umgekehrt bedeutet dies, daß ich diejenigen,
+  die sich durch die Verwendung des generischen Maskulinums diskriminiert fühlen,
+  mit meinen Fragen gar nicht erreichen konnte.
+  Allein das Umfeld (MINT-orientierte Hochschule),
+  in dem ich meine Fragen gestellt habe,
+  beeinflußte bereits die zu erwartenden Antworten.
+
+  Das Problem ist also real. Aber wie lösen wir es?
+
+  Leider ist es nicht möglich, sich aus dieser Debatte einfach herauszuhalten.
+  Sobald Personen in einem Text vorkommen,
+  stellt dieser Text automatisch eine politische Aussage dar.
+  Man kann sich dem nicht entziehen, sondern sich lediglich aussuchen,
+  \emph{welche\/} Aussage man treffen möchte.
+
+  \breath
+
+  Noch ein Hinweis in eigener Sache:
+  Teile dieses Textes entstanden unter dem Eindruck
+  meiner Umfrage unter Studentinnen und Kolleginnen,
+  noch bevor ich die o.\,a.\ Studien kannte.
+  Ich bitte, die dort noch verbleibende Nutzung
+  des generischen Maskulinums zu entschuldigen.
+  Eine entsprechende Überarbeitung des Textes ist geplant.
+
+  \subsection{Generisches Maskulinum}
+
+  Ein oft genannter Rat lautet:
+  "`Schreiben Sie ganz am Anfang Ihres Textes,
+  daß Sie das generische Maskulinum nur der Einfachheit halber verwenden
+  und keineswegs die Absicht haben, jemanden zu diskriminieren."'
+
+  Dieser Satz impliziert:
+  "`Ich bin nicht bereit, Aufwand zu treiben, um Diskriminierung zu vermeiden,
+  sondern wähle den für mich bequemsten Weg."'
+  Diese Aussage ist bereits für sich genommen eine Diskriminierung --
+  in gewissen Sinne sogar eine noch schlimmere,
+  als wenn man kommentarlos durchgehend das generische Maskulinum verwendet.
+  Aus "`Daran habe ich nicht gedacht."' wird dann nämlich: "`Das ist mir egal."'
+
+  \subsection{Gendersternchen}
+
+  Grundsätzlich besteht die Möglichkeit
+  der Verwendung von Gendersternchen oder ähnlichen Schreibweisen:
+  \begin{example}
+    Ingenieure/-innen\\
+    IngenieurInnen\\
+    Ingenieur*innen\\
+    Ingenieur:innen
+  \end{example}
+  Leider gibt es hier keine allgemein akzeptierte Schreibweise,
+  sondern diese ändert sich alle paar Jahre,
+  um -- berechtigterweise -- neu erkannten Problemen Rechnung zu tragen.
+  Dies stellt jedoch bei "`zeitlosen"' Texten
+  wie eben wissenschaftlichen Dokumentationen
+  ein durchaus ernstzunehmendes Problem dar.
+
+  Ein weiteres Problem mit Gendersternchen ist deren konsequente Verwendung,
+  die sich ja auch auf Artikel und Pronomina erstreckt.
+  So enthält der Beispielsatz
+  \begin{example}
+    Die Identifikation der Student*in erfolgt\\
+    über ihren Student*innenausweis.
+  \end{example}
+  tatsächlich nur die weibliche Form.
+  Eine bessere Annäherung an Geschlechtsneutralität wäre:
+  \begin{example}
+    Die Identifikation des*der Students*in erfolgt\\
+    über seinen*ihren Student*innenausweis.
+  \end{example}
+  Mangels geschlechtsneutraler Artikel schließt auch diese Form
+  die Diskriminierung nicht-binärer Personen nicht vollständig aus.
+
+  Ein Argument, das gerne als weniger bedeutend dargestellt wird,
+  ist die Lesbarkeit, die unter den Binnen-Sternen leidet.
+  Dies mag bei journalistischen Texten noch akzeptabel sein,
+  \begin{example}
+    Die Ärtz*innen kümmerten sich vorbildlich um die Patient*innen.
+  \end{example}
+  aber bei komplizierten Erklärungen abstrakter Sachverhalte,
+  die bereits für sich genommen schwer zu verstehen sind,
+  kann die Lesbarkeit doch enorm leiden:
+  \begin{example}
+    Um eine*n Benutzer*in zum*r Moderator*in zu ernennen,
+    trägt der*die Administrator*in den*die Benutzer*in
+    in die Liste A ein (siehe Abb.~13) und aktiviert dort
+    das entsprechende Mo\-dera\-tor*innen-Flag.
+  \end{example}
+
+  Das Gendersternchen hat sicherlich
+  seinen Platz in der nicht-diskriminierenden Sprache.
+  Dennoch lohnt es sich, über weitere Möglichkeiten nachzudenken,
+  die den Lesefluß -- gerade beim Erklären komplizierter Sachverhalte --
+  weniger behindern.
+
+  \subsection{Beide Geschlechterformen}
+
+  Grundsätzlich ist es natürlich immer möglich,
+  den Text für beide Geschlechter auszuformulieren:
+  \begin{example}
+    Für die Aktivierung der Assistenzfunktion
+    hat die Fahrerin bzw.~der Fahrer des Fahrzeugs
+    einen zusätzlichen Schalter an der Mittelkonsole.
+  \end{example}
+  Ein offensichtlicher Nachteil ist die Diskriminierung nicht-binärer Personen,
+  ein weiterer die schiere Länge.
+  In komplizierten Texten kommt noch die Gefahr von Mißverständnissen
+  als ein weiteres Problem dazu.
+  Als Beispiel sei hier ein -- stark gekürzter -- Auszug
+  aus einer Verordnung einer Hochschule genannt.
+  \begin{example}
+    Über diese Maßnahme entscheidet die Dekanin oder der Dekan des Fachbereichs
+    gemeinsam mit der Präsidentin oder dem Präsidenten der Hochschule
+    sowie dem Fachbereichsrat und der Fachbereichsratskonferenz.
+  \end{example}
+  Um wieviele Instanzen, die über die Maßnahme entscheiden, handelt es sich?
+  Wenn man sich beim Lesen nicht zu 100 Prozent konzentriert,
+  kann man leicht auf drei kommen (Dekan*in, Präsident*in
+  und Fachbereichsrat*skonferenz). Tatsächlich sind es aber vier.
+  (Der Fachbereichsrat und die Fachbereichsratskonferenz sind
+  zwei verschiedene Gremien.)
+  Dieses Problem verstärkt sich noch,
+  wenn man den Text nicht schriftlich vor sich hat,
+  sondern während einer anstrengenden Besprechung vorgelesen bekommt.
+
+  \subsection{Generisches Femininum}
+
+  Um dieses Problem zu lösen,
+  haben einzelne deutsche Hochschulen das Experiment gewagt,
+  ihre Verordnungen durchgehend im generischen Femininum zu verfassen:
+  \begin{example}
+    Über diese Maßnahme entscheidet die Dekanin des Fachbereichs
+    gemeinsam mit der Präsidentin der Hochschule
+    sowie dem Fachbereichsrat und der Fachbereichsratskonferenz.
+  \end{example}
+  Hier ist sofort klar, daß es sich um vier Instanzen handelt.
+  Das Dokument enthält einen vorangestellten Satz,
+  daß selbstverständlich auch Männer mitgemeint sind.
+  Zumindest der (cis-männliche) Autor dieses Textes könnte damit gut leben.
+
+  Leider wurde dieses vielversprechende Experiment
+  in den Medien derart ins Lächerliche gezogen,
+  daß es sich wahrscheinlich nicht durchsetzen wird.
+
+  \subsection{Abwechselnd weibliche und männliche Formen}
+
+  Viele journalistische Texte versuchen,
+  ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis herzustellen,
+  indem sie abwechselnd die weibliche und die männliche Sprachform verwenden.
+  Leider kann auch dies für Verwirrung sorgen:
+  \begin{example}
+    Wissenschaftlerinnen der Universität A
+    haben in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität B
+    interessante Forschungsergebnisse erzielt.
+    Wir befragten dazu Frau X von der Universität B
+    und Herrn Y von der Universität A.
+  \end{example}
+  \begin{example}
+    Etwa 10000 Demonstrantinnen protestierten in Berlin gegen das neue Gesetz.
+    Dabei kam es zu Ausschreitungen, in deren Verlauf
+    zwölf Demonstranten von Polizistinnen festgenommen wurden.
+    Zwei der Polizisten und drei der Demonstrantinnen erlitten dabei Verletzungen.
+  \end{example}
+  Als eine Variante dieser Praxis haben wir
+  in einer wissenschaftlichen Dokumentation die Möglichkeit,
+  die verschiedenen Rollen mit verschiedenen Geschlechtern zu besetzen:
+  \begin{example}
+    Um einen Benutzer zum Moderator zu ernennen,
+    trägt die Administratorin den Benutzer
+    in die Liste A ein (siehe Abb.~13) und aktiviert dort
+    das entsprechende Moderatoren-Flag.
+  \end{example}
+  Dies hst sogar den Vorteil, daß es eindeutiger wird,
+  auf welche Person sich ein Pronomen gerade bezieht.
+  In dem o.\,a.\ Beispiel kann sich ein "`sie"' nur auf die Moderatorin beziehen
+  und ein "`er"' nur auf den Benutzer.
+
+  Je nachdem, wie man diese Rollen verteilt,
+  kann aber auch hier eine Diskriminierung entstehen:
+  \begin{example}
+    Um eine Benutzerin zur Moderatorin zu ernennen,
+    trägt der Administrator die Benutzerin
+    in die Liste A ein (siehe Abb.~13) und aktiviert dort
+    das entsprechende Moderatorinnen-Flag.
+  \end{example}
+  Bei dieser Wahl besteht die Gefahr, Klischees zu verstärken,
+  etwa daß sich Männer aufgrund geringerer Sozialkompetenz
+  weniger als Moderatoren eigneten als Frauen.
+
+  \subsection{Partizipien}
+
+  Eine Sprachform, die sich an Hochschulen weitgehend durchgesetzt hat,
+  ist die Verwendung von Partizipien anstelle von Substantiven,
+  insbesondere \textexample{Studierende}.
+
+  Wie beim Gendersternchen gilt es aber auch hier,
+  die Artikel und Pronomina zu beachten.
+  So bezieht sich z.\,B.\ der Satz
+  \begin{example}
+    Geben Sie das Deckblatt zur Lehrevaluation einem Studierenden.
+  \end{example}
+  sprachlich eindeutig auf einen männlichen Studierenden.
+  Konsequent wäre:
+  \begin{example}
+    Geben Sie das Deckblatt zur Lehrevaluation einer*m Studierenden.
+  \end{example}
+  In vielen Situationen ist so eine geschlechtsneutrale Formulierung möglich,
+  \begin{example}
+    Studierende\\
+    Lehrende\\
+    Forschende\\
+    Mitarbeitende
+  \end{example}
+  allerdings nur dann, wenn eine Personenbezeichnung von einem Verb abgeleitet ist.
+  \textexample{Fahrer*innen} kann man vielleicht noch
+  als \textexample{Fahrzeugführende} bezeichnen,
+  aber bei \textexample{Ärztinnen und Ärzten} wird es schon problematisch.
+
+  \subsection{Umschreibungen}
+
+  In manchen Fällen ist es möglich, die Personen nicht zu nennen,
+  sondern sie zu umschreiben:
+  \begin{example}
+    Die Person, die das Fahrzeug fährt,
+    ist für den StVO-konformen Einsatz der Assistenzfunktion verantwortlich.
+  \end{example}
+  In Texten, in denen nur gelegentlich Menschen eine Rolle spielen,
+  kann dies durchaus ein gangbarer Weg sein.
+  Dies ist aber nicht immer der Fall:
+  \begin{example}
+    Um einen Menschen, der das Forum nutzt,
+    zu einer Person zu ernennen, die das Forum moderiert, 
+    trägt der Mensch, der das Forum administriert,
+    diejenige Person, die das Forum nutzt,
+    in die Liste A ein (siehe Abb.~13) und aktiviert dort
+    das entsprechende Moderations-Flag.
+  \end{example}
+  In manchen Fällen hilft es auch,
+  von den Menschen auf ihre Funktionen zu abstrahieren
+  \begin{example}
+    Um einen Menschen, der das Forum nutzt,
+    mit Moderationsbefugnis auszustatten,
+    trägt die Forenadministration diesen Menschen
+    in die Liste A ein (siehe Abb.~13) und aktiviert dort
+    das entsprechende Moderations-Flag.
+  \end{example}
+  oder den Menschen komplett auszusparen:
+  \begin{example}
+    Die Aktivierung der Assistenzfunktion erfolgt über
+    einen zusätz"-lichen Schalter an der Mittelkonsole.
+  \end{example}
+
+  \subsection{Abkürzungen}
+
+  In wissenschaftlich-technischen Texten,
+  in denen häufig Menschen in verschiedenen Rollen vorkommen,
+  kann es sich lohnen, am Anfang Abkürzungen festzulegen
+  und diese dann konsequent
+  ohne Verwendung von Artikeln und Pronomina zu nutzen:
+  \begin{example}
+    In diesem Text bezeichnet
+    \begin{itemize}
+      \item
+        USER eine Person, die das Forum nutzt,
+      \item
+        MOD eine Person, die das Forum moderiert, und
+      \item
+        ADMIN eine Person, die das Forum administriert.
+    \end{itemize}
+    \par\medskip
+    [\,\dots]
+    \par\medskip
+    Um USER mit MOD-Rechten auszustatten, trägt ADMIN USER
+    in die Liste A ein (siehe Abb.~13) und aktiviert dort
+    das MOD-Flag.
+  \end{example}
+  \begin{example}
+    In diesem Text bezeichnet
+    \begin{itemize}
+      \item
+        DEK die Dekanin oder den Dekan des Fachbereichs,
+      \item
+        PRÄS die Präsidentin oder den Präsidenten der Hochschule,
+      \item
+        FBR den Fachbereichsrat und
+      \item
+        FBRK die Fachbereichsratskonferenz.
+    \end{itemize}
+    \par\medskip
+    [\,\dots]
+    \par\medskip
+    Über diese Maßnahme entscheidet DEK gemeinsam mit PRÄS,
+    FBR und FBRK.
+  \end{example}
+  In Texten, deren Zweck vor allem darin besteht,
+  einen komplizierten Sachverhalt zu erklären,
+  ist dies möglicherweise der beste Kompromiß
+  zwischen Geschlechtsneutralität und Lesbarkeit.
+
   \renewcommand{\maybeboldmath}{\boldmath}
   \gdef\thesection{\hbox to 0.75 em{\hss\boldmath$n + 1$}}
   \gdef\thesubsection{\hbox to 1.35 em{\hss\protect\maybeboldmath$(n + 1)$.\arabic{subsection}}}
@@ -952,41 +1289,16 @@
   - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
   - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
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   \begin{thebibliography}{9}
     \bibitem{LaTeX}
       \LaTeX, A Document Preparation System.
       User's Guide \& Reference Manual, 2nd edition.
       ISBN 0-201-52983-1, Paperback 256 pages, Addison-Wesley, 1994.
-  %  \bibitem{RiLiAbschlussarbeit}
-  %    Hochschule Bochum, Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH):\\
-  %    Richtlinien zur Anfertigung der Bachelorarbeit\\
-  %    Fassung vom 2.\,4.\,2014\\
-  %    \url{http://www.hochschule-bochum.de/fileadmin/media/campus_VH/\\
-  %         Dokumente/Studium/Bachelorarbeit/Richtlinien_Bachelorarbeit_2014.pdf}
-  %  \bibitem{WP:FreieEnergie}
-  %    \url{http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Energie_(Parawissenschaft)}
+    \bibitem{Gender-Studien}
+      Quelle wird nachgereicht. (Ich finde die Studien leider nicht wieder.\,\mbox{)--:}
   \end{thebibliography}
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 \end{document}