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Commit 6dd96568 authored by Peter Gerwinski's avatar Peter Gerwinski
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Diplomarbeit von Peter Gerwinski – rekonstruierte PDF-Version

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extra.tex 0 → 100644
\chapter{Ergänzungen und Ausblicke \label{Extra}}
\section{Verallgemeinerung des Potentials\label{Valpha}}
In dieser Arbeit war stets von dem Potential $V(x) = - 1 / \cosh^2 x$ die
Rede. In diesem Abschnitt soll noch eine ganz andere Klasse von Potentialen
behandelt werden. Zur Unterscheidung soll daher das bisherige Potential mit
$V_M(x)$ (für \name{Morse}) bezeichnet werden.
Als P.~\seba\ die dynamischen Resonanzen entdeckte, verwendete er das folgende
Potential:
\begin{equation}
V(x) = V_2(x) := - e^{-x^2}.
\label{Gauss}
\end{equation}
In meinen ersten numerischen Rechnungen verwendete ich die folgende
Verallgemeinerung dieses Potentials:
\begin{equation}
V(x) = V_\alpha(x) := - e^{ - |x|^\alpha }.
\end{equation} Dieses Potential geht für $\alpha\to\infty$ in ein
Kastenpotential über (siehe Abb.~\ref{Potentiale}):
\begin{equation}
V(x) = V_\infty(x) = \left\{\begin{array}{cl}
- 1 & \mbox{für $|x| \le 1$,} \\
0 & \mbox{für $|x| > 1$.}
\end{array}\right.
\label{Kasten}
\end{equation}
Abb.~\ref{verschAlpha} zeigt für verschiedene Werte von $\alpha$ die
klassische Stabilitätsinsel im Vergleich mit dem Reflexionskoeffizienten
$S_{00}^-(\Theta)$. Die Ähnlichkeit der dynamischen Resonanzen bei $V
= V_M$ und $V = V_2$ ist unverkennbar und zeigt, daß es sich bei den
dynamischen Resonanzen offensichtlich nicht um eine Besonderheit des
Potentials $V_M$ handelt. Wir beobachten auch, daß die kleiner werdende
Stabilitätsinsel zu einem allmählichen Verschwinden der dynamischen Resonanzen
korrespondiert, wie es auch nach den in dieser Arbeit gefällten Aussagen zu
erwarten war.
\breath
Wir können nun die Ergebnisse von Abschnitt~\ref{InselKopplung} auf $V =
V_\alpha$ anwenden und die Kopplung des gestreuten Teilchens an quasigebundene
Zustände innerhalb der Stabilitätsinsel untersuchen, um auf diese Weise eine
Vorhersage für die Lage der Resonanzen zu finden. Leider gibt es keine Formel,
welche die Energieeigenwerte der gebundenen Zustände in einem zeitunabhängigen
Potentialtopf mit $V = V_\alpha$ explizit angäbe. Als Ersatz habe ich daher
die Energieniveaus semiklassisch nach \name{Bohr} und \name{Sommerfeld}
berechnet \cite[\S~48]{LL}.
Ein gebundener Zustand mit der Energie $E$ ist nach der
\name{Bohr}-\name{Sommerfeld}schen Quantisierungsvorschrift genau dann
stationär, wenn die von der geschlossenen klassischen Bahn umschlossene Fläche
im Phasenraum ein halbzahliges Vielfaches von $2\pi\hbar$ ist:
\begin{equation}
\oint p\>\>\D{x} = 2\pi\hbar \left( k + \fr{1}{2} \right)
\quad\mbox{mit}\quad k \in \N_0.
\label{BSQ}
\end{equation}
Wir können nun das Integral numerisch berechnen und diejenigen Energien $E_k$
notieren, für welche die Gleichung~\ref{BSQ} erfüllt ist. Ab diesem Punkt ist
es kein Problem mehr, wie in Gleichung~\ref{VerschNiveaus} Vielfache von
$2\pi\hbar$ zu addieren und die erhaltenen Quasienergien mit der Lage der
Maxima zu vergleichen.
Abb.~\ref{alpha} zeigt den Reflexionskoeffizienten und die Tunnelrate in
Abhängigkeit von der Quasienergie $\Theta$ und dem Parameter $\alpha$, der die
Form des Potentials charakterisiert, wobei die verschobenen semiklassischen
Energieniveaus mit eingezeichnet sind. Das Ergebnis ist ähnlich wie in den
entsprechenden Abbildungen für $V = V_M$: Die Resonanzen liegen stets in der
Nähe der verschobenen Niveaus und folgen ihrem dynamischen Verhalten bei
Variation eines Parameters -- in diesem Falle $\alpha$. Wiederum reagiert die
Tunnelrate "`empfindlicher"' auf Niveaus $E_k + n \cdot 2\pi\hbar$ mit $n > 1$
als der Reflexionskoeffizient, und wiederum beobachten wir die stärksten
Tunnelraten dort, wo sich die zu $n = 1$ (durchgezogen) und $n = 2$
(gestrichelt) gehörenden Linien schneiden, wohingegen der
Reflexionskoeffizient im Wesentlichen den zu $n = 1$ gehörenden Linien folgt.
\begin{figure}[p]
\begin{center}
\Vgraph{vm}{$x$}{$V_M(x)$} \\
\bigskip
\Vgraph{v2}{$x$}{$V_2(x)$} \\
\bigskip
\Vgraph{v4}{$x$}{$V_4(x)$} \\
\bigskip
\Vgraph{v8}{$x$}{$V_8(x)$} \\
\bigskip
\Vgraph{v16}{$x$}{$V_{16}(x)$} \\
\bigskip
\Vgraph{v00}{$x$}{$V_\infty(x)$}
\end{center}
\caption{Verschiedene verwendete Potentiale $V(x)$}
\label{Potentiale}
\end{figure}
\begin{figure}
\vspace{-2cm}
\begin{center}
\sphr{sphr10} \sSgraph{labh10}{$V = V_M$}
\sphr{aphr2} \sSgraph{aabh2}{$\alpha = 2$}
\sphr{aphr4} \sSgraph{aabh4}{$\alpha = 4$}
\sphr{aphr8} \sSgraph{aabh8}{$\alpha = 8$}
\sphr{aphr16} \sSgraph{aabh16}{$\alpha = 16$}
\end{center}
\caption{Stabilitätsinsel und Reflexionskoeffizient für verschiedene
$\alpha$}
\label{verschAlpha}
\end{figure}
\newcommand{\ANGraph}[3]{%
\begin{picture}(10,8)(0.3,0.3)
\put(0.5,7.0024){\myincludegraphics{#1.png}}
\put(0.5,7.0024){\myincludegraphics{#2.png}}
\put(0.3,0.3){\line(1,0){9.07}}
\put(0.3,0.3){\line(0,1){6.90}}
\put(0.3,7.20){\line(1,0){9.07}}
\put(9.37,0.3){\line(0,1){6.90}}
\multiput(0.5,0.3)(0.867,0){11}{\line(0,1){0.15}}
\multiput(0.5,7.20)(0.867,0){11}{\line(0,-1){0.15}}
\multiput(0.3,0.5)(0,0.361){19}{\line(1,0){0.15}}
\multiput(9.37,0.5)(0,0.361){19}{\line(-1,0){0.15}}
\put(0.5,0.15){\makebox(0,0)[t]{\footnotesize $0.1$}}
\put(3.968,0.15){\makebox(0,0)[t]{\footnotesize $0.5$}}
\put(8.303,0.15){\makebox(0,0)[t]{\footnotesize $1.0$}}
\put(9.4,-0.15){\makebox(0,0)[r]{$\frac{\Theta}{2\pi\hbar}$}}
\put(0.15,0.5){\makebox(0,0)[r]{\footnotesize $2$}}
\put(0.15,3.39){\makebox(0,0)[r]{\footnotesize $10$}}
\put(0.15,7){\makebox(0,0)[r]{\footnotesize $20$}}
\put(-0.1,6.5){\makebox(0,0)[t]{$\alpha$}}
\put(10,7){\makebox(0,0)[tl]{#3}}
\end{picture}}
\begin{figure}[p]
\begin{center}
\ANGraph{rate2r}{rate2s}{$S^-(\Theta,\alpha)$}
\ANGraph{rate2i}{rate2s}{$I(\Theta,\alpha)$}
\end{center}
\caption{Reflexionskoeffizient und Tunnelrate in Abhängigkeit von $\alpha$}
\smallskip\noindent
$V = V_\alpha$, $\hbar = 0.05$, $\lambda = 0.5$. Die eingezeichneten
verschobenen Energieniveaus sind semiklassisch berechnet.
\label{alpha}
\end{figure}
\section{Abschwächung der Periodizitätsforderung}
Im letzen Abschnitt wurde eine Verallgemeinerung des Potentials vorgenommen,
um sicher zu stellen, daß es sich bei den Ergebnissen dieser Arbeit nicht um
eine ganz spezielle Eigenheit eines bestimmten Potentials handelt. Eine
mindestens genauso einengende Eigenschaft, die von dem in dieser Arbeit
betrachteten System verlangt wird, ist die strenge Periodizität der Kicks. In
einem realen physikalischen Experiment wird es sich nicht völlig vermeiden
lassen, daß die Periodizität gestört wird.
Aus diesem Grunde habe ich ebenfalls Rechnungen mit einem System vorgenommen,
in dem die Periodendauer $T$ mit einem Fehler $\Delta$ behaftet ist:
\begin{equation}
T = 1 + \xi
\quad\mbox{mit}\quad
\xi \in \II(-\fr{1}{2}\Delta,\fr{1}{2}\Delta),
\end{equation}
wobei $\xi$ eine aus dem Intervall $\II(-\frac{1}{2}\Delta,\frac{1}{2}\Delta)$
stammende, gleichverteilte Zufallszahl ist. Der Hamiltonoperator des Systems
lautet dann
\begin{equation}
H_\Delta(t) = \fr{1}{2} p^2 + \lambda V(x)
\sum_{n=-\infty}^{\infty}\delta(t-t_n),
\end{equation}
wobei über die $t_n$ nur vorausgesetzt wird, daß
\begin{equation}
t_{n+1} - t_n \in \II(1-\fr{1}{2}\Delta,1+\fr{1}{2}\Delta)
\fueralle n\in\Z
\end{equation}
erfüllt ist.
Abb.~\ref{Random} zeigt die klassische Stabilitätsinsel im Vergleich mit dem
Reflexionskoeffizienten $S_{00}^-(\Theta)$ für verschiedene $\Delta$. Man
erkennt, daß bei Störungen der Periodizität bis etwa $10\%$ ($\Delta = 0.1$)
die Struktur nur unwesentlich beeinflußt wird. Bei $20\%$ ($\Delta = 0.2)$
sind die dynamischen Resonanzen immer noch erkennbar, und erst bei $30\%$
verschwinden die Maxima. Dies gibt Hoffnung, daß die dynamischen Resonanzen
auch in einem realen System beobachtet werden können.
\begin{figure}[p]
\begin{center}
\sphr{sphr10} \sSgraph{labh10}{$\Delta = 0$}
\sphr{dphr01} \sSgraph{dabh01}{$\Delta = 0.1$}
\sphr{dphr02} \sSgraph{dabh02}{$\Delta = 0.2$}
\sphr{dphr03} \sSgraph{dabh03}{$\Delta = 0.3$}
\end{center}
\caption{Stabilitätsinsel und Reflexionskoeffizient bei gestörter
Periodizität}
\label{Random}
\end{figure}
% \section{Der zeitunabhängige Grenzfall}
%
% Ein Grund, weshalb man sich überhaupt mit gekickten Systemen befaßt, liegt
% darin, daß sie mit verhältnismäßig geringem Aufwand numerisch berechenbar
% sind. Aus demselben Grunde werden gekickte Systeme mit kurzer Periode $T$ in
% der numerischen Mathematik oft als Näherung für zeitunabhängige Systeme oder
% für solche mit einer ganz anderen Zeitabhängigkeit eingesetzt.
%
% Wenn wir die \name{Hamilton}funktion unseres Systems ohne die Annahme $T = 1$
% schreiben, erhalten wir:
% \begin{equation}
% H(p,x,t) = \fr{1}{2} p^2 + \lambda V(x)
% \sum_{n=-\infty}^{\infty}\delta\left(\frac{t-nT}{T}\right).
% \end{equation}
% Daraus ergibt sich die folgende \name{Poincaré}-Abbildung:
% \begin{equation}
% \begin{array}{ccl}
% p_{n+1} & = & p_n - T \cdot \lambda V'(x_n), \\
% x_{n+1} & = & x_n + T \cdot p_{n+1}.
% \end{array}
% \end{equation}
%
% Abb.~\ref{Tto0} zeigt, wie der chaotische Bereich verschwindet und das
% Phasenraumportrait achsensymmetrisch wird, wenn wir $T$ verkleinern. Im
% Grenzfall $T \to 0$ geht unser System in ein zeitunabhängiges System mit der
% \name{Hamilton}funktion
% \begin{equation}
% H_{T \to 0}(p,x) = \fr{1}{2}p^2 + \lambda V(x)
% \end{equation}
% über, dessen Dynamik vollständig regulär ist. Für endliche, aber kleine $T$
% liefert uns die \name{Poincaré}-Abbildung brauchbare Näherungslösungen für die
% mit $H_{T \to 0}$ gebildeten Bewegungsgleichungen.
%
% Dieses Verfahren, Differentialgleichungssysteme näherungsweise numerisch zu
% lösen, heißt das Verfahren des {\em \name{Euler}"-schen Polygonzugs}
% \cite[\S~7.1.2.9.1]{Bronstein} und ist das einfachste dieser Verfahren.
%
% Das in dieser Arbeit untersuchte Phänomen ist gewissermaßen der Fehler des
% \name{Euler}"-schen Polygonzugs, der entsteht, wenn man $T$ zu groß wählt. Die
% Kenntnis der in dieser Situation auftretenden Effekte kann hilfreich sein,
% Fehlschlüsse zu vermeiden, wenn ein System mit Hilfe des
% \name{Euler}-Verfahrens untersucht wird.
%
%
% \begin{figure}[p]
% \vspace{-2cm}
% \begin{center}
% \phr{kam10m10}{$T = 1.0$}
% \phr{kam10m07}{$T = 0.7$}
% \vspace{1cm} \\
% \phr{kam10m06}{$T = 0.6$}
% \phr{kam10m05}{$T = 0.5$}
% \vspace{1cm} \\
% \phr{kam10m04}{$T = 0.4$}
% \phr{kam10m01}{$T = 0.1$}
% \end{center}
% \caption{Der Übergang $T \to 0$ für $\lambda = 1$}
% \label{Tto0}
% \end{figure}
%
% \section{Ideen für weitere Untersuchungen}
%
% Im Laufe dieser Arbeit sind viele Ansätze erarbeitet, ausprobiert und wieder
% verworfen worden, die sich für weiterführende Untersuchungen
% möglicherweise durchaus als fruchtbar erweisen könnten. In diesem Abschnitt
% sollen drei dieser Ansätze kurz skizziert werden.
%
% \subsection{Zeitintegration der Tunnelrate}
%
% In Gleichung~\ref{defI} wurde die Tunnelrate als derjenige "`Anteil des
% Teilchens"' definiert, der sich innerhalb der Stabilitätsinsel befindet, zu
% demjenigen Zeitpunkt, an dem die Aufenthaltswahrscheinlichkeit im Streuzentrum
% -- in Ortsdarstellung gemessen -- maximal ist. Dies zielt darauf ab, das
% Maximum der Aufenthaltswahrscheinlichkeit in der Stabilitätsinsel zu
% ermitteln, ist aber zwangsläufig ungenau: In den resonanten Fällen konnte ich
% beobachten, daß das Maximum der Aufenthaltswahrscheinlichkeit in der
% Stabilitätsinsel erst deutlich später als in Ortsdarstellung angenommen wird,
% nämlich erst dann, wenn das Teilchen bereits in Begriff ist, das Streuzentrum
% wieder zu verlassen.
%
% Eine angemessenere Definition der Tunnelrate wäre sicherlich das zeitliche
% Integral des Anteils des Teilchens innerhalb der Stabilitätsinsel über den
% gesamten Streuprozeß:
% \begin{equation}
% I\/' := \int\limits_{-\infty}^{\infty} \D{t}
% \int\limits_{\,\displaystyle \I\!}\!\!\!\int \D{x}\>\>\D{p} \,
% \rho_H(x,p,t).
% \end{equation}
% Die numerische Messung von $I\/'$ gestaltet sich nun leider sehr viel
% zeitaufwendiger als die von $I$, da für $I$ die \name{Husimi}-Funktion nur ein
% einziges Mal berechnet werden muß, wohingegen dies für $I\/'$ nach jedem
% Rechenschritt der Fall ist. Einige Probemessungen ergaben keinen qualitativen
% Unterschied zwischen $I$ und $I\/'$, während sich die Rechenzeit trotz
% herabgesetzter Rechengenauigkeit vervierfachte. Es hat sich aber gezeigt, daß
% die Verwendung von $I\/'$ anstelle von $I$ immerhin möglich und auch genauer
% ist, wenn auch für die in dieser Arbeit vorgenommenen Betrachtungen nicht
% unbedingt notwendig.
\section{Der klassische Limes}
Um den Übergang zwischen klassischem Chaos und Quantenchaos besser zu
verstehen, wäre der nächste Schritt der Grenzübergang $\hbar \to 0$. Leider
stoßen wir ziemlich schnell an die Grenzen der Rechenleistung heutiger
Computer, da für kleiner werdende $\hbar$ immer mehr Stützstellen zur
Speicherung der Wellenfunktion erforderlich werden (siehe
Abschnitt~\ref{FloquetNumerik}) und der Rechenaufwand schneller als linear mit
der Anzahl der Stützstellen wächst.
% Mit $\hbar \approx 0.005$ sind die Grenzen
% dessen erreicht, was sich noch mit einem 80486-PC oder einem RISC 6000 in
% vertretbarer Zeit berechnen läßt. Die Verwendung eines schnelleren Rechners
% (\zB~Cray) verschiebt diese Grenze meiner Vermutung nach höchstens bis $\hbar
% \approx 0.0005$.
Ein Ansatz, wie man die Anzahl der Stützstellen reduzieren könnte, liegt in
der Verkleinerung des Ortsfensters bei gleichzeitigem Einführen von
absorbierenden Randbedingungen \cite{KK86}. Es würde dann genügen, das
Ortsfenster so groß zu wählen, daß es den Anfangszustand -- ein ins
Streuzentrum laufendes \name{Gauss}sches Wellenpaket -- aufnehmen kann.
Auslaufende Wellenpakete würden dann am Rand absorbiert, so daß man die
Rechnung nicht abbrechen muß, sobald das erste Wellenpaket den Rand erreicht.
Ein Nachteil dieser Methode liegt darin, daß es nicht ganz unproblematisch
ist, die absorbierten Teile des Wellenpakets nach Kanälen getrennt
aufzusummieren.
Eine andere Idee zielt auf eine völlig neue Rechenmethode, die gerade an
kleine $\hbar$ angepaßt ist. Man könnte \zB~von vorneherein in der
\name{Husimi}-Darstellung rechnen und die Wellenfunktion als Überlagerung von
\name{Gauss}-Paketen handhaben. Es wäre dann möglich, den Anfangs- und
Endzustand durch sehr wenige komplexe Zahlen zu charakterisieren, und meine
Hoffnung ist, daß sich auch die Zwischenzustände durch eine Summe von
hinreichend vielen \name{Gauss}-Paketen gut genug approximieren lassen. Selbst
bei $1000$ \name{Gauss}-Paketen hätten wir es immer noch mit weniger Zahlen zu
tun als bei einer in Gestalt von $2^{16}$ komplexen Stützstellen vorliegenden
Wellenfunktion. Eine Verallgemeinerung auf zwei oder mehr räumliche
Dimensionen rückt damit in Reichweite.
\section{Ein analytisch lösbares Modell}
% Die numerische Behandlung physikalischer Phänomene ist für den theoretischen
% Physiker stets ein wenig unbefriedigend: Einerseits existiert das Modell nur
% in unserem Kopf und im Computer, so daß wir lediglich hoffen können, daß sich
% die Ergebnisse auf die reale Welt übertragen lassen. Andererseits fehlt uns
% das tiefere Verständnis des Mechanismus', der dazu führt, daß die vom Computer
% ausgeworfenen Ergebnisse einer bestimmten Gesetzmäßigkeit folgen.
% Wünschenswert wäre daher ein vollständig analytisch lösbares Modell, selbst
% wenn wir uns dadurch von der Übertragbarkeit auf die Realität weiter
% entfernen.
%
% In Abschnitt~\ref{Valpha} war bereits von dem Versuch die Rede, durch eine
% Vereinfachung des Potentials das Modell analytisch zugänglich zu machen. Wie
% dort bereits erwähnt, scheint das Kastenpotential $V_\infty(x)$ für diesen
% Zweck nicht geeignet zu sein. Herr~\seba\ hat mir gegenüber jedoch in einem
% Gespräch erwähnt, \dots
Das in dieser Arbeit betrachtete Modell hat den Nachteil, daß keine
analytische Lösung der Schrödingergleichung bekannt ist. Es ist jedoch
möglich, daß es ein ausgezeichnetes Potential $V(x)$ gibt, für das eine solche
Lösung existiert. Es besteht insbesondere Grund zu der Annahme, daß ein
"`$\delta$-förmiger Potentialtopf"' mit
\begin{equation}
V(x) = V_\delta(x) := - \delta(x)
\end{equation}
ein mathematisch exakt berechenbares Modell liefert.
Eine denkbare Verallgemeinerung des Potentials $V_\delta$ wäre eine Summe
derartiger $\delta$-Potentialtöpfe verschiedener Stärke $v_k$ an
verschiedenen Orten $x_k$:
\begin{equation}
V(x) = - \sum_k v_k \, \delta(x - x_k).
\end{equation}
Für geeignete $x_k$ und $v_k$ ist es dann möglich, jedes Potential $V(x)$
durch eine solche Summe zu approximieren, insbesondere auch das in dieser
Arbeit behandelte Potential $V(x) = - 1 / \cosh^2 x$. Ein Vergleich beider
Modelle würde sicherlich zu einem noch tieferen Verständnis der
"`Fingerabdrücke"' des klassischen Chaos in der Quantenmechanik beitragen.
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